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MOSKAU, (RIA Novosti). Der 47jährige Politologe und Experte für Informationskriege Igor Panarin ist zum Pressesekretär der russischen Weltraumbehörde Roskosmos ernannt worden, berichtet "Kommersant" am Dienstag. Experten verbinden diese Ernennung mit dem bevorstehenden Kampf der Behörde um ein Aufpolieren des Rufs der russischen Raumfahrt.

Wie ein ranghoher Roskosmos-Sprecher mitteilte, ist angesichts der zahlreichen Störfälle in der russischen Weltraumfahrt im zurückliegenden Jahr nicht bloß ein Informieren der Öffentlichkeit über Aktivitäten der Raumbehörde notwendig, sondern eine Gegenoffensive, bei der alle der Behörde zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt werden.

Roskosmos-Chef Anatoli Perminow hat mehr als einmal seine außerordentliche Unzufriedenheit über kritische Medienberichte zur Roskosmos-Tätigkeit geäußert. Gerade aus diesem Grund kam wohl Panarin, der sich zwar als ein Experte in Sachen Informationskriege positioniert, von den Weltraumproblemen aber bisher sehr entfernt war, dem Roskosmos-Leiter als der beste Kandidat für das Amt eines Oberkommandierenden in diesem Krieg vor.

Panarin ist als Autor zahlreicher Bücher und Artikel zum Thema Informationskriege und strategische Analyse bekannt ("Der Informationskrieg und Russland", "Informationskrieg und Macht", "Die Technologie des Informationskrieges", "Der Informationskrieg und die Welt", "Informationskrieg und Wahlen", "Informationskrieg und Diplomatie" usw.). Mehrmals sprach er sich für eine Einschränkung der Medienfreiheit bei der Berichterstattung über Terrorakte aus. Medien "sind eine Art Katalysatoren von Terrorakten, weil die Terrorakte ohne Medien in diesem Umfang wohl nicht möglich wären".

Die Presse "steckt die Staatsmachtorgane mit Panik an" und "wirkt sich negativ auf die Bevölkerung aus", meint der neue Roskosmos-Pressesekretär. Wie Panarin bereits mitteilte, wird die Propaganda der Errungenschaften der russischen Raumfahrt seine Hauptaufgabe im neuen Amt sein.

"Die geplanten Offensivoperationen im Rahmen der Informationskriege werden von den Raketenhavarien und Katastrophen in der russischen Raumfahrt nicht hinwegtäuschen können", kommentierte Konstantin Makijenko, Vizedirektor des Zentrums für Strategien- und Technologienanalyse, die Neuernennung. "Unter den Bedingungen der Krise wird ihre Zahl weiter wachsen."

 

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